Häufig wiederhole ich in meinen Kursen in Bewusstheit durch Bewegung® die Worte: „Macht es klein/ langsam/ mit wenig Kraft…“. Doch warum ist dieser Aspekt so wichtig?

Der Erfinder der Methode, Moshé Feldenkrais bezieht sich auf das Weber-Fechner-Gesetz, welches besagt,

„ …dass sich die subjektiv empfundene Stärke von Sinneseindrücken proportional zum Logarithmus der objektiven Intensität des physikalischen Reizes verhält.“ (Wikipedia)

Ein Beispiel:
Entzünde ich in einem lichtdurchfluteten Raum ein Streichholz, würde das über die Helligkeit, die ich wahrnehme, keinen großen Unterschied ausmachen. Entzünde ich das Streichholz allerdings bei kompletter Dunkelheit, ist der Effekt dieses gleich starken Sinneseindrucks viel größer.

Wenn ich zum Beispiel spüren möchte, in welcher Art die Bewegung meines Schulterblatts, die Beweglichkeit meines Arms ermöglicht, behindere ich eine präzisere Wahrnehmung durch zu kräftige Bewegungen. Spanne ich zum Beispiel gleichzeitig meinen gesamten Rücken an, behindere ich damit selbst die Mobilität meines Schulterblatts und meinen Lernprozess. Ich bin weniger in der Lage zu unterscheiden, welche Muskelarbeit überhaupt nötig und sinnvoll ist, um mein Schulterblatt und damit meinen Arm frei bewegen zu können.

Große Anstrengungen behindern große Lernerfolge.

Der Lernprozess in den Feldenkrais-Stunde geschieht sehr subtil, sodass sich dieselbe Bewegung am Ende einer Lektion viel leichter anfühlen kann, ohne trainiert oder gedehnt zu haben. Unser Nervensystem ist intelligent genug, sich selbst die effektivste Möglichkeit einer Bewegung zu merken, wenn wir es nicht durch zu viel Willenskraft und Anstrengung davon ablenken.